Die Schule Sternschanze ist mit gleich zwei Wasserballmannschaften gesegnet. Im Alltag gehen die Kinder jeden Mittwoch oder Donnerstag in die Schwimmhalle zum Spielen, Trainieren und Schwimmen. Nur eine entscheidende Sache fehlt aus sportlicher Sicht: Wann spielen die Mannschaften einmal gegeneinander? Dafür ist im Schulalltag kein Platz vorgesehen.
Am letzten Schultag vor Weihnachten kam dann die unerwartete Gelegenheit: Die Schule hörte um 12.30 Uhr auf. Die Schwimmhalle war gebucht. Wer kommt trotzdem mit? Ganz freiwillig? Das große Spiel miterleben?
26 Kinder zogen los um den Schulmeister zu ermitteln. Vor der Halle wurden noch die Kinder aus der Schule Thadenstraße mitgenommen. Die spielen nämlich donnerstags auch immer mit. Schnell umziehen und Kappen auf.
Im Kursalltag ist das Verteilen der Kappen, also das Einteilen der Mannschaften, immer ein großer Diskussionspunkt. Es gibt Kinder im Kurs, die im Wasserballverein spielen oder in einem Klub ihre Bahnen ziehen. Da will jeder Vorteil ausgenutzt sein. Begonnen wird häufig im flachen Wasser. Später wird dann auch wie bei den richtigen Wasserballern im tiefen Wasser gespielt. Klar bleibt dann auch Zeit, neue Schwimmabzeichen zu erschwimmen oder noch ein wenig auf ein Tor zu daddeln – je nach Platz und Stimmung im Bad.
Heute waren die Mannschaften klar und selbst die vier Trainer konnten vorher nicht sagen, wer hier eigentlich der Favorit ist.
Sehr aufgeregte Kinder sprangen ins Wasser. Alle an den Beckenrand. Anschwimmen. Los geht´s.
Schnell warfen die Donnerstagskinder in den blauen Kappen ihr erstes Tor. Gleich die Spieler auswechseln – beim Wasserball passiert das sehr oft. Weiter geht es zwei quälend lange Minuten hin und her und ganz ohne Tor. Schließlich das 0:2 für Donnerstag.
Viertelpause. Diskussionen um die Fehlpässe und neue Schleifen in die Kappen. Würde Donnerstag jetzt klar gewinnen?
Nein, denn es blieb spannend. Die Mittwochskinder konnten schnell nach vorne schwimmen. Ein Pass und schon baumelte der Ball im Tor. 1:2.
So ging es auch die verbleibenden Viertel weiter und immer waren die Donnerstagskinder einen Hauch vor dem Mittwoch.
Das letzte Viertel wurde ins tiefe Wasser verlegt, was für viele Kinder noch eine echte Herausforderung ist. Hier konnten die Mittwochskinder noch zwei wichtige Tore erzielen. Es reichte aber nicht mehr für ein Unentschieden oder eine Drehung des Ergebnisses. Donnerstag gewann mit 6:8 gegen Mittwoch.
Faire Gesten nach dem Spiel. Alle wussten, dass es auch genauso andersherum hätte ausgehen können.
Umso stolzer können wir auf unsere beiden tollen Schulmannschaften sein. Dekoriert mit einer kleinen Medaille gingen die Wasserballkinder etwas später als der Rest der Schule in die Ferien. Bereut hat es bestimmt kein Kind.
Mittwoch – Donnerstag 6:8 (1:2, 2:2, 1:2, 2:2)
Fotos von Tristan Wittgen