Im letzten Jahr haben Forscher im Auftrag der Deutschen Wildtier Stiftung am Standort Altonaer Straße die Insektenvielfalt erfasst. Dabei kam es zu überraschend guten und sogar einem sensationellen Ergebnis.
Es wurden 107 unterschiedliche Stechimmenarten ermittelt (52 Wildbienen- und 55 Wespenarten), davon fünf Rote-Liste-Arten:
- Wangendorn-Schmalbiene
- Mittlere Schmalbiene
- Grabwespe Psenulus chevrieri
- Mocsarys Zwergstängelwespe
- Walliser Zwergsandgoldwespe (erstmals in Hamburg gefunden) →
Diese Grabwespe ist mit 3 bis 4 Millimeter Körperlänge eine der kleinsten Grabwespenarten Deutschlands. Die Art ist extrem selten, der hier dokumentierte Nachweis stellt einen Neufund für Hamburg und den dritten bekannten Fund der Art in Deutschland dar […] Auffälligerweise wurden im Untersuchungsgebiet drei Arten der Gattung gefunden, was sehr ungewöhnlich ist. Vermutlich dürfte eine uns nicht bekannte Biotopstruktur das Auftreten dieser Arten fördern.
Weiter schreiben die Forscher:
Das Vorkommen von gleich drei Arten, die auf Glockenblumen spezialisiert sind, erstaunt. Diese Gilde ist in den letzten Jahren sehr selten geworden, weil Glockenblumen vor allem in Städten kaum noch auftreten. Doch hier werden die in den Blühflächen vorhandenen Glockenblumen sehr gut angenommen und zeigen damit eine positive Wirkung auf die Bienenfauna.
Das Fazit der Forscher lautet:
Mit einer Aufwertung der Vegetation auf dem Schulhofgelände und generell auf inner-städtischen Flächen könnte man noch deutlich mehr spezialisierte Bienenarten erwarten […] Die bemerkenswert hohe Anzahl oligolektischer (auf bestimmte Blütenpflanzen spezialisierter) WIldbienenarten unterstreicht den Wert und den Erfolg auch kleinflächig angelegter Blühflächen als Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt im städtischen Bereich.
Die Fortführung und Ausweitung von Schulhof-Projekten für Wildbienen und andere blütenbesuchende Insekten kann somit nachdrücklich empfohlen werden, zumal neben der ökologischen Wirkung zugleich auch ein Bewusstsein für Natur in der Stadt und für Handlungsmöglichkeiten im eigenen Bereich vermittelt werden kann.
Unser eigenes, kleines Fazit: Wir hätten nicht gedacht, dass wir mit unserem grün-bunten Schulhof inmitten der Betonwüste der Stadt eine solche Artenvielfalt anlocken könnten. Umso mehr sind wir von unserem Schulhof begeistert.
Foto: P. Walter