Ausgangssituation an unserer Schule
Unsere Schulkinder wachsen im Schanzenviertel, einem dicht besiedelten innerstädtischen Stadtteil, in häufig sehr engen Wohnverhältnissen auf. Natur erleben sie allenfalls gelegentlich am Wochenende, in ihrer näheren Umgebung praktisch nie.
Die Ganztagsgrundschule Sternschanze gestaltet daher bereits seit 2017 ihr vormals graues Schulgelände in der Altonaer Straße (Klasse 2-4) zu einem NaturErlebnisSchulhof um. Für eine große Biodiversität wurden inzwischen fast 5000 heimische Wildpflanzen verschiedener Arten gesetzt und kleinteilige Strukturen wie Hügelbeete mit Trockenmauern eingebaut. Es gibt eine große Wildbienennisthilfe in der Blumenwiese und eine Vielzahl von Vogelnistkästen und –futterstellen. Schautafeln zeigen die wichtigsten Schmetterlinge, erdnistende Wildbienen und die Aufgaben der Honigbiene im Laufe ihres Lebens. Neben dem Naturforscherkurs nutzen unsere Kinder den Schulhof immer öfter auch im Unterricht für Beobachtungsgänge.
Vor diesem Hintergrund war die Idee der Draußenschule naheliegend und wir waren froh, dass wir im Februar 2020 mit unseren damaligen 2. Klassen starten konnten. Tatsächlich fand wegen der Corona-Pandemie nur ein einziges Treffen im Frühjahr statt. Richtig los ging es erst nach den Sommerferien im August 2020. Einmal pro Woche trafen wir uns mit einer unserer Draußenschul-Lehrerkräfte, um den Schulhof zu erkunden oder im nahegelegenen Schanzenpark Beobachtungen zu machen. Nachfolgend dokumentieren wir anhand einiger Fotos diese wertvolle Arbeit.
Erfreulich ist, dass die dieses Jahr gestarteten 2. Klassen Gelegenheit haben, die gesamte Vegetationsperiode zu beobachten.
Wir sind Draußenschule!
Jede Woche vormittags das Schulgebäude als gesamte Klasse verlassen. Statt Tafel, Heft und Arbeitsblätter, dann Bäume, Matsch und Vogelgezwitscher für Alle. Welches Kind träumt nicht davon? Das dies durchaus auch im Regelunterricht möglich ist, zeigen seit 2008 immer mehr Schulen in der Metrolpolregion Hamburg, die dort mit dem Konzept der Draußenschule das Lernen nach draußen verlegen. Wir sind eine von diesen Draußenschulen.
Die Draußenschule beschreibt ein schulpädagogisches Konzept, bei dem Schulklassen im gesamten Schuljahr einmal pro Woche den Klassenraum verlassen und regionale Natur- und Kulturräume aufsuchen. Die wöchentlichen Draußentage sind Teil der Unterrichtsarbeit und verfolgen neben fachlichen auch soziale Ziele. Sie leiten sich aus den Inhalten der jeweiligen Lehrpläne bzw. Fachanforderungen ab und ermöglichen ein fächerverbindendes und fachübergreifendes Lernen.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des DraußenschulFONDS gefördert. Der DraußenschulFONDS ist eine Initiative der Buhck-Stiftung und ein Gemeinschaftsfonds mehrerer Stiftungen, die sich für die Umweltbildung engagieren. Beteiligt sind bislang die BürgerStiftung Hamburg, Gladigau-Stiftung, die Joachim Herz Stiftung, NKG Hanseatische Natur- und Umweltinitiative e.V. und die Stiftung „Was Tun! “
Wir sagen ganz herzlich „Danke!“ dafür, dass uns dadurch die Draußenschule ermöglicht wird!