Den vierten Mai konnten viele Menschen in der Schule kaum erwarten: Es war Corona-Einschulung – zumindest für die Kinder aus Klasse 4. Ganze zwei Wochen hat sich die Schule auf diesen Tag vorbereitet. Ein dicker Hygieneplan musste geschrieben, Kinder sollten eingeteilt, Regeln erstellt und Stundenpläne umgesetzt werden. Ein bisschen so, wie wenn man die Schule ganz neu erfindet.
Und dann ging es los. Die ersten Kinder kamen an. Man denkt, es wäre jetzt viel Leben in der Bude. Nein, gar nicht: Es waren nur drei vierte Klassen bei den Treffpunkten auf dem Schulhof und davon nur die Hälfte. Diese nicht einmal dreißig Kinder gingen sich dann in ihre Klassenräume. Eine halbe Stunde später kamen die anderen drei vierten Klassen. Die Kinder sollen sich so wenig wie möglich begegnen.
In den Klassen war die Freude groß, dass wieder Schule ist und es gab erstmal unendlich viel zu erzählen. Schließlich gab es noch nie in der Schulgeschichte eine so lange Pause zu überstehen. Und dann mussten die Lehrerinnen natürlich den Hygieneplan und diese seltsamen Regeln erklären: Immer Abstand halten. Immer die Hände waschen. Nur alleine zum Klo. Jede Klasse bleibt in der Pause in ihrer Ecke auf dem Schulhof. Jede Klasse benutzt nur ein bestimmtes Treppenhaus. Und niemand leiht ein Radiergummi weiter…
Vieles klingt seit Wochen vertraut. Einiges ist für unser Schulleben sehr, sehr gewöhnungsbedürftig. Denn niemand, der in der Schule lernt oder lehrt, stellt sich das so vor, wie es gerade ist. Aber es ist besser als gar nicht.
Um halb zwölf war schon Schluss. Eine halbe Stunde später kam dann die zweite Hälfte der Klassen. Immer alles schön getrennt.
Am Ende ist festzustellen, dass unsere Größten das ganz prima hinbekommen haben.
Jetzt geht es genau so bis zu den Maiferien weiter: Jeden Tag zweieinhalb Stunden Schule mit Deutsch, Mathe und Sachunterricht und einem Batzen Hausaufgaben. Aber auch jeden Tag wieder spielen mit Freundinnen und Freunden und echte Begegnung untereinander. Wenn auch mit Abstand…